Die Tierwelt rund um das Sossusvlei
Die Flora des Sossusvleis bietet vielen Tieren einen Lebensraum. Unzählige Webervögel bauen ihre kunstvollen Hängenester in den weit verzweigten Ästen der Kameldornbäume. In der Region der Salzpfanne leben vor allem Springböcke, Oryx-Antilopen, Strauße und andere Kleintiere wie Reptilien und Käfer. Die Tiere haben ihre Lebensbedingungen perfekt auf die Bedingungen der Wüste abgestimmt, besonders die Springböcke sind in großer Zahl anzutreffen. In der Region rund um das Vlei leben unter anderem auch das Bergzebra, Leoparden, Hyänen und Wüstenfüchse. Ist das Vlei mit Wasser gefüllt, so ziehen die Tiere in Scharen zu dem erfrischenden Nass. Zu dieser Zeit finden sogar Wasservögel von der Küste den Weg zu der sonst ausgetrockneten Lehmsenke.
Das Wappentier Namibias: die Oryx-Antilope
Die Oryx-Antilope bevorzugt das Dünengebiet rund um das Sossusvlei und Besucher werden unweigerlich auf das namibische Wappentier stoßen. Die Tiere haben sich perfekt an ein Leben in der heißen Wüste angepasst. Untersuchungen haben ergeben, dass die Antilopen bei einer Hitze von 45 Grad Celsius acht Stunden ohne Trinkwasser auskommen können, da sie einen sehr niedrigen Stoffwechsel haben. Aktiv werden die Antilopen erst nachts und am späten Nachmittag um sich in der glühenden Hitze möglichst wenig zu bewegen. Die Tiere können ihre Körpertemperatur erhöhen und geben die gespeicherte Wärme in der Nacht wieder ab.
In der Dünennamib kommen besonders die zur Gattung der Oryx-Antilopen zählenden Spießböcke vor. Eine besondere Unterart dieser Tiere sind die Goldenen Oryx, die ihren Namen ihrer goldfarbenen Fellzeichnung verdanken. Die Tiere sind auf einigen Wildfarmen in Namibia heimisch und werden zum Teil für umgerechnet bis zu 30.000 Euro versteigert.
Das Leben im Sand
Wer einen genauen Blick in und unter den Sand wirft, wird bemerken, dass der heiße Wüstenboden Lebensraum für unzählige Kleinstlebewesen ist. Im scheinbar lebensfeindlichen Meer aus Sand leben Käfer, Spinnen oder auch Reptilien wie Geckos und Chamäleons. Unter dem Sand lauern auch einige Schlangen, von denen teilweise nur ein kleiner Teil der Schwanzspitze aus dem Sand herausguckt.
Gerade die Zwergpuffotter bevorzugt es, tagsüber im Sand zu dösen, um nachts auf Beutezug zu gehen. Die Nahrung der sich seitwärts bewegenden Viper besteht vor allem aus kleineren Wüsteneidechsen und Geckos. Ein Biss ist für einen Menschen zwar schmerzhaft, fügt ihm aber keinen weiteren Schaden zu.
Dem Namib-Sandgecko gelingt das Rennen über den glühend heißen Wüstensand nur, weil er seine Füße extrem weit spreizt und ständig das Standbein wechselt. Es gibt auch Tiere, wie einige Wüstenmulle, die ihre Aktivitäten aufgrund der Tageshitze einfach in die Nachtstunden verlagert haben.